Sonstiges
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Rum und Ähre ist einem Spätmittelalterlichen Landsknechtfähnlein nachempfunden. Ich habe diesbezüglich variable Quellen beigezogen. Zur Geschichte: Die Eidgenössischen Reisläufer sind der Vorläufer der Deutschen Landsknechte, die diese sehr Erfolgreiche Strategie übernommen haben. Schuld am Niedergang der Eidgenössischen Truppen diesbezüglich war übrigens die Tatsache Schuld dass diese nicht mit der technischen Entwicklung (nämlich Artillerie) mithalten konnten. Wir nennen uns aber nicht Fähnlein, sondern Haufen.
Rum und Ähre wird von einem Hauptmann befehligt. Er trifft die Entscheidungen. Ein jeder, inklusive Hauptmann, hat sich an den Artikelbrief zu halten.
Die Gesetze. Wurden früher vom Hauptmann verlesen. Das ist notwendig, einerseits um das Sauhaufen-Image das viele Söldner auf irgendwelchen Spielen haben einzudämmen, andererseits war es im späten Mittelalter Realität -- gewisse Auflagen wurden für uns sogar gestrichen.
Der Sold ist Standardisiert auf 2 Tumans pro Tag und Söldner, oder Fremdwährung gleichen Wertes. Dies für Sold, Kost und Schaden. Für Söldner mit Besonders guter Ausrüstung gibt es mehr Sold, bis zum doppelten Sold für Doppelsöldner (die mit den Zweihändern).
Das war so. Normalerweise war das 4 Gulden pro Monat, und zwar von ca. 1450 bis 1600 immer dasselbe. Der Gulden = 15 Batzen = 60 Kreuzer = 210 Pfennige. Davon musste alles selber bezahlt werden, von Essen, Rüstung bis zu den Leuten die man im Tross dabeihatte
Dienstzeichen gibt es keine, als Einheitszeichen dient eine Arm- oder Brustbinde in unseren Farben Gelb/Grün und ein Banner.
Auch das war so. Rangabzeichen gab es auch nicht.
Wer dabei ist wird in ein Rödel eingetragen.
Es gibt gewisse Posten. die aber nicht etwa besser besoldet werden oder mehr zu sagen hätten (ausser in ihrem speziellen Aufgabenbereich): Den Fähndrich, der das Banner trägt. Der Quartiermeister der sich um die Einquartierung kümmert. Der Proviantmeister der sich um das Essen kümmert und einen Einheitspreis festlegt. Den Wachtmeister, der die Wache organisiert. Den Pfennigmeister der sich um den Sold kümmert. Letzterer is t auch noch gleich unser Schreiber.
Trommler, Pfeifer und Feldscher haben wir im Tross.
Mitunter auch Schmiede.
Die Leute im Tross gehören nicht zu den Söldnern. Leute im Tross bekommen auch keinen Sold, sondern werden von den Söldnern bezahlt.
Es war üblich Trossbuben mitzunehmen (eigentliche Diener, vielleicht solche die später mal Söldner wurden), Ehefrauen, Huren, Fuhrknechte, Mägde und SudlerInnen (Köche). Viele der Leute im Tross waren ganz bestimmten Söldnern zugehörig. Es gab auch einen Söldner der für den Tross zuständig war und die Aufsicht darüber hatte, das war der sogenannte Hurenweibel ;)
Befehle
Im folgenden die Befehle die für den Haufen gelten. Die meisten davon betreffen die Bewegung und den Kampf im Geviert.
Aufgemerkt
Alle Söldner sind still und horchen den Befehlen des Befehlshabers
links kehrt
Die Söldner drehen sich auf der Stelle um 90 Grad nach Links
rechts kehrt
Die Söldner drehen sich auf der Stelle um 90 Grad nach Rechts
links schwenkt
Der Haufen schwenkt während des Marsches nach Links
rechts schwenkt
Der Haufen schwenkt während des Marsches nach Rechts
kehrt um
Die Söldner drehen sich auf der Stelle um 180 Grad, und zwar
um die Waffe (also Rechtsherum).
vorwärts voran
Der Haufen marschiert Vorwärts.
Das Ganze steht
Der Haufen bleibt stehen.
Wehren ab
Die Söldner stellen die Wehren auf den Boden.
Wehren auf
Die Söldner nehmen die Wehren senkrecht hoch, die Rechte Hand
ist dabei oben, die Linke stützt unten am Ende des Schafts.
Die normale Marschordnung im Geviert.
Wehren schleifen lassen
Die Söldner nehmen die Wehren herunter, halten sie mit der rechten
Hand unter dem Blatt fest und lassen den Schaft am Boden schleifen.
Notwendig um Torbögen zu passieren.
Wehren vor
Die Söldner lassen die Wehre nach vorne unten in die Linke Hand
fallen, die Rechte Hand bleibt am Schaft.
Wehren zum Angriff
Die Söldner nehmen die Wehren nach oben. Die Erste Reihe des
Gevierts hält dabei die Wehren auf Kopfhöhe nach Vorne, die
Spitze leicht nach unten zeigend, die Zweite Reihe hält
dabei die Wehre über den Kopf senkrecht nach oben.
Angriff
Die Söldner der ersten Reihe beginnen mit Ihren Wehren stechend
und ziehend zu attackieren, die zweite Reihe schlägt ihre Wehren
zwischen der ersten Reihe senkrecht nach unten. Gegen Helme kann
die hintere Spitze der Hellebarde verwendet werden.
Halbes Zeug
Die Söldner ziehen die "halbe" Rüstung an. Zum Beispiel nur
Brustpanzer, Helm und Kragen, statt auch noch Kettenhemd,
Armstücke und Beinplatten.
Volles Zeug
Die Söldner ziehen den kompletten Harnisch an.
Sonstige Befehle, frei erfunden:
Geviert bilden
Die Söldner ordnen sich im Geviert an.
Lieder
Söldnerlieder von Rum und Ähre.
Ich bin ein Söldner
Für Rum und Ähre ziehen wir ins Feld,
Ich bin ein Söldner und bleib es auch
Die Helme des Dutzends in der Schänke blitzen,
Ich bin ein Söldner und bleib es auch
Rum und Ähre sind da
Es zieht ein Haufen Söldner durchs Land
Mit`m Truderideraaa mit`m Truderideraa
Jeder weiß daß unser Hauptmann der Dietrich ist,
Mit`m ...
In der Früh trommelt uns der Trommlerjunge raus
Mit`m ...
Wenn unser Zahlmeister Gold in die Kriegskasse häuft,
Mit`m ...
Unser Banner weht vor uns in Grün und in Gelb,
Mit`m ...
Der Quartiermeister zeigt mir den Platz für mein Zelt,
Mit`m ...
Der Rottmeister schickt uns jeden Tag durch den Drill
Mit`m ...
Abends wird am Feuer laut getrunken und gelacht,
Mit`m ...
Auf das Rödel und den Brief haben wir uns verschwor`n
Mit`m ...
Und ziehen wir dann unter Trommeln ins Feld,
Mit`m ...
Zur Erledigung
(Filk nach "Ich bin ein Streuner"; Text: Thomas Rauber)
wir kämpfen und sterben für gutes Geld,
in Nah und Fern sind wir bekannt,
das Dreckige Dutzend werden wir genannt.
bis zum letzten Lebenshauch
und wenn ich einmal Ende
dann bin ich längst Legende
auf Reimunds Schoss die Maiden sitzen,
in jeder Stadt er ein Liebchen hat,
vom andern Geschlecht wird er nie satt.
bis zum letzten Lebenshauch
und wenn ich einmal Ende
dann bin ich längst Legende
(zur Melodie von "Die Landsknecht aus Bretten"; Text: Tobias Putzo)
Der wird von sich selbst Rum und Ähre genannt
Sie schlagen auf die Feinde ein, bis alle kaputt sind
drum nennt man sie beizeiten auch das dreckige Dutzend
Mit`m Truderideraaaaa - Rum und Ähre sind da!
Öm-Ta Öm-Ta Öm-Ta Öm-Tata
das ist der Mann, der ständig die Befehle vergißt.
Und tobt die Schlacht schon den dritten Tag
schlägt er nochmal die Kommandos im Handbuch nach!
und weicht dabei geschickt vielen Wurfgeschossen aus.
Und wenn wir uns morgens dann hungrig fühlen,
gibt's Haferbrei zum Frühstück mit Rum zum runterspülen!
ist klar, daß er am Abend die Hälfte schon versäuft!
Der Rest geht dann für die Huren drauf,
so wacht er jeden Tag mit leerer Kriegskasse auf!
die Farben wurden wegen ihrer Schönheit ausgewählt.
Und bricht uns einmal unser Fahnenmast -
Unser Fähnrich ist so groß, daß der auch ganz gut paßt!
den hat er vorher mit Bedacht ausgewählt.
Doch fragen wir uns warum der gute Mann
keinen ebenen und trockenen Boden finden kann!
und fragt vorher niemand ob er mitmachen will.
Unser Rottmeister ist auch der beste der Welt,
denn er weiß wie man Helmbarten richtig rum hält!
und bevor alle schlafen auch kein Wachplan gemacht.
Da macht dann jeder Söldner das was ihm gefällt,
und der Hauptmann verschwindet im Troßbubenzelt...
und uns`res Wissens nach noch keine Schlacht nicht verlor`n.
Wer ist der beste von uns Männern? Wir wissen`s nicht genau,
man könnte sagen unser bester Mann ist eine Frau!
dann weiß jeder von uns: Wir tun es nur für das Geld.
Und scheint die Schlacht für uns`re Seite verloren
Dann wird flugs der alte Feind zum neuen Freund auserkoren!